Krampfabklärung

Es beginnen die schrecklichsten Stunden meines Lebens! Max scheint meine Ängste zu spüren und wir verbringen völlig verunsichert den Sonntagabend auf den Gängen im Krankhaus. Ich mit einem schreienden Kind auf dem Arm, das nicht schlafen kann und mindestens genauso viel Angst hat wie die Mutter. Die Anfälle sind auch deutlich länger.

Nachdem die Nacht überstanden ist, geht’s Montagmorgen zur nüchternen Blutentnahme! Die Schwestern haben Schwierigkeiten die Nadel in eine Vene zu bringen. Somit wird dem Brüllenden Max drei Mal die Naden in die beiden Füße gestochen, woraufhin die kleinen feinen Adern platzen. Alles umsonst. Wir müssen warten bis der Oberarzt kommt. Also, wieder mit schreiendem Kind auf den Krankhausgängen rumlaufen.

Der nette Doktor entscheidet ein größeres Blutgefäß anzuzapfen und das befindet sich am Kopf. Also wird meinem Kind (natürlich immer noch schreiend, soll er ja auch, weil das den Druck erhöht und somit den Blutfluss verbessert – Ole) ein venöser Zugang am Kopf gelegt! Blut ist entnommen und es geht weiter zum EEG.

Nachdem jedes Stöpselchen dort sitzt wo es hingehört, wird in den venösen Zugang B12 gespritzt um zu sehen, ob sich das EEG verändert – Nix. Als nächstes bekommt er Diazepam. Ich merke augenblicklich wie er bei mir auf dem Arm zusammensagt. Die Ärzte die dabei anwesend sind, nicken lächelnd. Es wirkt, offensichtlich ein gutes Zeichen. Wie mir später gesagt wird, ist das ein Zeichen, dass er auf Medikamente anspricht und wir gut Chancen haben. Super.

Als nächstes geht’s zum MRT. Mein Mann begleitet den Trupp und ich entspanne kurz, soweit das möglich ist. Er wird nochmal ordentlich zugedröhnt, damit er still hält, was aber nicht wirklich zum gewünschten Erfolg führt. Er bewegt sich noch. 

Zur nächsten Untersuchung, darf keine mit. Es wird noch zur Abklärung einer eventuellen Infektion Liquor entnommen. Eine sogenannte Lupalpunktion. Dazu wird Max eine Spritze zwischen die Rückenwirbel gestochen und die Rückenmarksflüssigkeit entnommen. Ein Horrorgedanke.

Das ist zum Glück schnell erledigt und Max kommt schlafend in ein Aufwachzimmer. Ich packe meine Sachen aus meinem Zimmer und ziehe für diese Nacht auch dort hin. Sein Puls ist bei 160 Schlägen pro Minute. Ein Zeichen dafür, dass er richtig Stress hat! Allmählich normalisiert der sich dann. Ich bleibe die ganze Zeit bei ihm. Er bekommt Infusionen und hängt am Pulsoxy.

Ich fange an, alle meine Gefühle aufzuschreiben. Ich schreibe: „Ab jetzt geht die Gesundung los.“ Zum Glück waren meine Eltern auch da. Sie sind mir wirklich eine große Stütze. Fühle mich auf alle Fälle jetzt sehr erleichtert, dass wir das hinter uns haben. Natürlich bleiben immer die Zweifel, ob wir alles Richtig machen…